So oder so ähnlich muss es in vielen Firmen derzeit klingen. Da kommt man von der letzten Messe zurück und hörte, dass die Kollegen von den anderen Konzernen Wörter wie Agil, Sprint und JIRA benutzen. “…Wer ist eigentlich dieser JIRA und warum redet jeder darüber?..” könnte man sich fragen, aber es ist nicht zu verleugnen, dass es immer mehr Firmen in der Industrie gibt, die JIRA bei sich einsetzen. Die Gründe dafür sind vielfältig, die einen wollen es weil sie davon im agilen Projekt Management Training gehört haben. Die anderen weil bei LinkedIn darüber geschwärmt wurde und es wohl der letzte Hit ist und wieder anderen wollen es eigentlich nur weil sie gehört haben das andere Konzerne es auch nutzen. Also muss das ja was taugen!

Und um es gleich zu sagen, ja Jira taugt richtig was, bloss sollte man in die Konfiguration und Integration in den Firmen-Alltag ein wenig mehr hinein stecken als nur der IT den Befehl zur Installation zu geben.

Ich kann mich noch selbst an den Anfang meiner Jira Erfahrung erinnern, als ich die externen Berater eines Platinum Partners bei uns im Betrieb begrüssen durfte und hoffte, ich bekomme die die kompletten Best Practices ihrer letzten 25 Kunden, um so dem Planung Chaos her zu werden.

Leider ging es aber nur um das reine Installieren und den späteren Support Vertrag. Fragen wie man das System am besten in einem Industrie-Betrieb mit Silo-Teams konfigurieren sollte und wie man seine Arbeitsweise oder gar das organisatorische Setup anpassen sollte oder wir man Projekte am besten Aufsetzen konnten nicht beantwortet werden und wurden auch als Service nicht wirklich angeboten.

Wir rollten Jira dann aus und die Folgen einer solchen Integration waren vorhersehbar, Jira wurde installiert und die mehr als 50 motivierten Mitarbeiter stürzten sich auf das Tool, jeder erstellte sich für noch so kleine Tasks ein “Jira Issue” und einige probierten Tagelang Ihre MS Project Pläne hinein zu bekommen um dann dort den GANTT Chart zu sehen. Weiter trugen die IT Admins Ihren Teil dazu bei uns erfüllten jeden noch so kleine User Request mit spezial Konfigurationen, Custom Fields hier und neuen Workflows da. Somit war das Chaos perfekt und aus der initialen Motivation wurde Frustration.

The users puke into the system

Users take their sh*t and put it into the system and then turn the system into sh*t

Dies waren Aussagen die kurz nach dem Roll-out zu hören waren. Diesen ersten Rückschlag wieder zu reparieren dauerte 2 Jahre und erfordert ständigen Einsatz. Nicht nur musste die Konfiguration von Grund auf neu gemacht werden und das System von unnötigen Daten befreit werden. Auch mussten wir sehr viel Zeit in die Ausbildung der Mitarbeiter und Manager stecken das Tool richtig zu nutzen.

Man musste klar stellen das Jira nicht die neue Lösung ist, mit der man in alten Schemen einfach weiter arbeitet. Sondern es ein neues Werkzeug ist, welches auch neue Arbeitsmuster und Denkweisen benötigt.

Informationen und Reports die man früher benötigte wurden obsolet und wurden durch simplere und einfach zu verarbeitende Daten ersetzt. Diese Zeit war aber sehr hilfreich um ausreichend Erfahrungen aus Sicht des Anwenders, der damit täglich arbeitet, als Admin der der das System verwaltet und als Trainer, der neue Mitarbeiter einführt aufzubauen.

Nun habe ich genug Wissen und Selbstbewusstsein aufgebaut um die Aussage zu treffen das Jira viel mehr kann als alle denken.

Jira ist ein Projekt Management Tool,
Jira ist eine Workflow Engine & eine Business Application Platform!

Was macht es dazu? Ganz einfach, mit Jira ist man in der Lage an sich jeden Business Prozess und ich meine wirklich jeden Business Prozess innerhalb kürzester Zeit digitalisieren. Durch die Darstellung des gelebten Prozesses bekommt man nicht nur die Chance diese Prozess zu mit neuen Funktionen zu erweitern, sondern entschlackt auch den alten Prozess signifikant. Informationen werden nur dann gefordert wenn man diese braucht und man etabliert einen single point of truth für diese. Dies hilft nicht nur eine besser Daten Qualität zu erhalten sonder auch den Mensch wieder bei seiner Tätigkeit zu unterstützen das alle Informationen zentralisiert sind und Aufträge, Tickets und andere Themen innerhalb eines ECO Systems verfügbar gemacht werden. Und weil Atlassian ganz klar die Politik der externer Entwickler fördert, kann man Schritt für Schritt das passende Addon für fehlende Funktionen hinzufügen um so auf einer Plattform alle Daten zu haben. Dies ist der große Vorteil gegenüber anderen Anbietern, welche als ganzes nicht diese Vorteile bieten und man erstellt ganz schnell eine Insellandschaft für jede kleine Business Applikation.

Die Lösungen sind vielseitig sei es das Team-, Projekt- oder Risiko Management oder der Ticketing Workflows in IT, HR oder Finanz. Selbst komplexe Themen wie ein der Bestellprozess inkl. Zuliefererportal und Anbindung an SAP oder ein Behörden konformes Safety Management Systems lassen sich etablieren.

Das Limit scheint wirklich
nur die Kreativität des Menschen.
 

Dies alles ohne wirkliche Mehrkosten, weil diese nur von der Anzahl der Nutzern abhängen und nicht der Anzahl der Prozessen. Wenn man das mit klassischen Lizenzmodellen in ERP oder PLM Systemen vergleicht sieht man den klar den Vorteil da die meisten Anbieter dort eine andere Methode fahren.

Somit sehen ich ganz klar Jira als dritte Säule innerhalb der Firmen Software Landschaft, neben PLM und ERP System.

Diese kurze Geschichte, welche auf waren Ereignissen basiert soll zeigen das Sie ein mächtiges Tool ist und das man sich aber vor dem Roll Out genau fragen sollte.

 

Was möchte ich mit Jira eigentlich erreichen?
Brauche ich nicht einen kompetenten Partner, der aus Erfahrung mir hilft schnell unser Ziel zu erreichen?